FKT-Online-Seminar: Lichtplanungen bewerten und verstehen

Lichtplanungen müssen normen- und richtlinienkonform sein. Wichtige Werte sind darüber hinaus der Gesamtlichtstrom und der Wartungsfaktor. Wie man die Qualität einer Lichtplanung bewerten und mit anderen vergleichen kann, erörterte Stefan Kirner beim gleichnamigen FKT-Online-Seminar.

Lichtplanungen können schnell mal 100 Seiten umfassen. „Lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Die wichtigen Informationen finden Sie auf ein bis drei Seiten“, erklärte der Geschäftsführer der AS LED Lighting GmbH. Er ist überzeugt: Lichtplanung mache prinzipielle immer Sinn, außer vielleicht für Sanitärräume. Alles andere sei Beleuchtung durch Trial and Error. Doch: Licht sei nicht nur Wohlfühlfaktor, sondern Voraussetzung, um Sehaufgaben zuverlässig und effektiv durchführen zu können. Nur eine Lichtplanung stelle das sicher. Einstiegsfrage jeder Lichtplanung sei: „Welche Räume plane ich? Gibt es dort andere Deckeninstallationen, mit denen die Lichtplanung kollidiert, Brandschutzdecken, …? Wie kann ich die Leuchten montieren und positionieren? Normative Grundlagen bilden die DIN EN 12464-1 sowie - mit etwas genaueren Ausführungen – die Arbeitsstättenrichtlinie (ASR), ergänzte Jens Uhlig, Lichtplaner bei AS LED Lighting.

Zentrale Kenngrößen

Ob und inwieweit Lichtplanungen diesen Regelwerken entsprechen, sei ein erstes und entscheidendes Bewertungskriterium für die Qualität des Konzeptes. Die Höhe und Größe der Messfläche variieren je nach Räumlichkeit (im Patientenzimmer z.B. auf Höhe des Bettes, im Flur auf Bodenhöhe). Die Messfläche sollte in jedem Fall einen repräsentativen Ausschnitt wiedergeben. So muss beispielsweise im Patientenzimmer auch am Fußende des Bettes noch genug Licht zur Verfügung stehen.

Eine sehr wichtige Kennzahl sei darüber hinaus der Wartungsfaktor: Da Leuchten im Lauf ihrer Betriebszeit einen Teil ihre Beleuchtungsstärke verlieren, sollte die Lichtplanung die Bewältigung der Sehaufgabe im Idealfall um zwölf Prozent überschreiten und damit die natürliche Abnahme der Lichtstärke vorwegnehmen.  Im Regelfall sollte der Wartungsfaktor für Klinikbereiche zwischen 0,85 und 0,9 liegen. Anderenfalls müssen Leuchten vorzeitig ausgetauscht werden.

Zentraler Wert ist außerdem die Anschlussleistung, die anzeigt, wie viel Energie die geplante Beleuchtungsanlage verbraucht und welche Betriebskosten dadurch entstehen. Oft würden hier die Vorschaltgeräte nicht mit eingerechnet. Beim Vergleich der Werte sei also Vorsicht geboten, so Uhlig. Zu den aussagefähigen Bewertungskriterien für Lichtplanungen gehört außerdem die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung. Zu große Unterschiede fordern ständige Pupillenarbeit und führen damit zu einer schnelleren Ermüdung. Interessante Größe sei in dieser Hinsicht ferner die Blendungsbegrenzung einer Beleuchtungsanlage.

Um beim Vergleich von Lichtplanungen einen schnellen Überblick zu erhalten, gilt es insgesamt folgende 10 Punkte zu betrachten:

  1. Raummaße/Abmessungen
  2. Größe und Höhe der Bewertungsfläche
  3. Höhe der Leuchtenebene
  4. Wartungsfaktor
  5. Gesamtlichtstrom
  6. Gesamtleistung
  7. Leistung/Fläche
  8. Em (Mittlere Beleuchtungsstärke/DIN?)
  9. Gleichmäßigkeit
  10. Anzahl der Leuchten

Maria Thalmayr

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