Zum 50-jährigen Bestehen der FKT: Wer sonst sollte die Krankenhaustechnik in die Zukunft führen?

Für einzelne Häuser, ja selbst Nationen ist die anstehende Technologieentwicklung im Gesundheitswesen nicht zu stemmen. Das unerlässliche Teilen von Wissen und Erfahrungen macht die Fachvereinigung Krankenhaustechnik e.V. (FKT) heute so unverzichtbar wie bei ihrer Gründung vor 50 Jahren.

„Wer, wenn nicht wir, sollte unsere „Zunft“ vertreten und die Krankenhaustechnik voranbringen?“ Mit dieser plakativen Frage verdeutlicht Martin Krammer: Verbände sind alles, nur nicht überholt. „Nur mit Schwarmintelligenz und der Bereitschaft zur Kollaboration werden wir die anstehenden Technologiesprünge meistern“, sagt der Präsident des Österreichischen Verbandes der KrankenhaustechnikerInnen (ÖVKT), mit dem die FKT im FORUM DACH seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet.

Klüger werden

Über Unternehmensmauern und Ländergrenzen hinweg seien die aktuellen, durchaus beachtlichen Aufgabenstellungen für die Technik in allen Gesundheitseinrichtungen die gleichen: Klimaneutralität, das Schaffen resilienter Strukturen – egal, ob es dabei um Klimafolgenanpassung, Cyber-Kriminalität, Terror oder mögliche weitere Pandemien geht - und natürlich die erforderliche digitale Transformation als weiterer Dauerbrenner. „Allein die bisher, wenn überhaupt analog verfügbaren, Dokumentationen unserer Infrastrukturen in ein zukunftsorientiertes, erforderliches Format zu bringen, wird ein Kraftakt sein“, prognostiziert Krammer. „Eine veraltete, weil chronisch mit zu wenig Investitionen bedachte Infrastruktur und der Fachkräftemangel erschweren permanenten Technologiewandel zusätzlich.“ Gleichzeitig rücke die Technik immer näher an den Behandlungsprozess heran. Qualitativ hochwertige Medizin ohne Technikunterstützung sei heute nicht mehr denkbar. Alles in allem entstehe daraus eine Melange an Rahmenbedingungen, die Gesundheitseinrichtungen und Technikmanagern in den kommenden Jahren viel abverlangen wird.

Krammer ist überzeugt: „Im eigenen Saft schmorend ist die für Gesundheitssysteme weltweit erforderliche Innovationsleistung, bei immer schneller werdender Technologieentwicklung, nicht zu bewerkstelligen. Um ihren Häusern bestmögliche und sichere Technologien zur Verfügung stellen zu können, müssen sich Techniker mehr denn je vernetzen und Erfahrungen austauschen.“ Eine wichtige Aufgabe der Verbände werde es dabei sein, echte Innovationen von Hypes und Entwicklungen zu trennen, die keinen praxisorientierten Mehrwert bringen. Aus der Flut zur Verfügung stehender Informationen tatsächlich relevante herauszufischen und zu verifizieren, mache Fachvereinigungen ebenso unverzichtbar wie das Einbringen praktischer Erfahrungen in Regelwerke und Normen. Netzwerke wie die FKT oder das FORUM DACH stehen für die Fokussierung auf wirklich wichtige Themen und echte Trends. Und auch, um der Technik eine Stimme zu geben und ihre Interessen zu wahren, müssen wir uns zusammentun. Die Akademisierung und Verwissenschaftlichung, die die Krankenhaustechnik in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten nicht zuletzt unter der Federführung der Fachvereinigung Krankenhaustechnik e.V. (FKT) und ihrer Partnerverbände erlebte, war dafür eine wichtige und grundlegende Entwicklung“, betont Krammer. „Sie fruchtet zunehmend darin, dass wir von einschlägigen Gremien gehört und unsere Inputs immer öfter berücksichtigt werden.“

Sichtbar werden

Wichtige Meilensteine auf diesem Weg waren die Definition eines europaweit anerkannten Berufsbildes für Technikmanager im Gesundheitswesen sowie die Initiierung des praxisorientierten berufsbegleitenden Masterstudiengangs „Management für Technik im Gesundheitswesen“, den der ÖVKT und die FKT seit vielen Jahren gemeinsam mit der Donau Universität Krems anbieten und der als Kaderschmiede schon viele erfolgreiche Technikmanager hervorbrachte. „Schon hier bilden Techniker ihre ersten Netzwerke, die ihnen helfen, einen guten Job zu machen. Mit jeder auf unserer Wissensdatenbank Technik im Gesundheitswesen (https://wtig.org) veröffentlichten Masterthese wächst zudem unser Fachwissen“, freut sich Kammer und fügt hinzu: „Unsere mittlerweile mit einer stattlichen Anzahl an Fachbeiträgen, Masterthesen, Online-Seminaren, Leitfäden und sonstigem gebündelten Wissen gefüllte DACH-Datenbank steht für die Kreativleistung unserer Netzwerke – national wie international. Das schnelle Teilen von sorgfältig geprüftem und gut aufbereitetem Wissen macht uns ebenso unverzichtbar wie für den technischen Alltag maßgeschneiderte Aus- und Weiterbildungsangebote für technisches Personal auf allen Ebenen. Wir müssen uns als interessante Arbeitgeber etablieren und dafür sorgen, dass Techniker im Krankenhaus adäquat entlohnt werden, nur so werden wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken können. Das Sichtbarmachen der spannenden Aufgaben in der Gesundheitstechnik ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Wir müssen die Wichtigkeit unserer Arbeit für alle potenziellen Techniker, Teilnehmer im Gesundheitswesen und die Bevölkerung transparent machen.  

All diese Aufgaben und Themen brauchen eine Plattform. Wer sollte das sein, wenn nicht unsere Verbände, in der unzählige engagierte Menschen ehrenamtlich mit großem Einsatz daran arbeiten, die Krankenhaustechnik voranzubringen. Wir helfen damit, anderen Menschen zu helfen.

Virtueller werden

Bei alledem werden wir uns Gedanken darüber machen müssen, wie wir diese vielfältigen Interessen und Aufgaben in Zukunft am besten wahrnehmen, wie wir unsere Mitglieder am besten erreichen und abholen können. Mit ihrem beeindruckenden Webinar-Programm weist die FKT seit einigen Jahren einen Weg in Richtung virtueller Formate, die im DACH-Raum hervorragend angenommen werden. Zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und um die Teilnahme an Fortbildungsangeboten oder Meetings zu erleichtern und diese zu intensivieren, bespielen wir auch diverse, zeigemäße virtuelle Räume. Damit sind wir auch für jüngere Kolleginnen und Kollegen besser sichtbar. Doch: Gegenseitige Inspiration und Partnerschaft erfordert auch physische Kontakte. Gemeinsam werden wir die richtige Mischung aus virtuellen und Vor-Ort-Veranstaltung anbieten.“

Herzlichen Glückwusch zum 50.!

Mit diesen Gedanken gratuliert der Österreichische Verband der KrankenhaustechnikerInnen der Fachvereinigung Krankenhaustechnik e.V. sehr herzlich zu ihrem 50-jährigen Bestehen und dem Großartigen, was der Verband in dieser Zeit geleistet hat und leistet. Ein halbes Jahrhundert im Dienst der Gesundheitstechnik ist in einer so schnelllebigen Zeit eine besonders beachtliche Leistung. Dafür, dass wir von der großen Schwester aus Deutschland immer wieder auch lernen und an ihren Angeboten teilhaben durften sowie vor allem für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit im FORUM DACH bedanken wir uns sehr herzlich und freuen uns auf die Fortsetzung. Der Wert dieser Zusammenarbeit, sei zwar nicht immer messbar oder gar konkret bezifferbar, zweifellos aber unbezahlbar, schließt Krammer.

Maria Thalmayr

Feiern Sie mit uns!

Die Fachvereinigung Krankenhaustechnik e.V. (FKT) ist der größte deutsche Berufsverband für leitendes Technisches Personal in Gesundheitseinrichtungen. Sie eint Ingenieure, Architekten, Planer, Techniker und andere technische Berufe, Industrie sowie Dienstleister in dem gemeinsamen Ansinnen, Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen eine bestmögliche, zukunftsorientierte technische Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Als FKT-Mitglied sind Sie Teil einer starken Gemeinschaft, die sich mit ihrer Expertise gegenseitig unterstützt. Zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen, die Wissensdatenbank Technik im Gesundheitswesen, Benchmarks, Leitfäden und viele andere Leistungen sowie Insiderwissen stehen FKT-Mitgliedern exklusiv zur Verfügung.