Notstromversorgung: Das größte Problem ist Konzeptlosigkeit

„Natürlich sind die Investitionsstaus erheblich. Dennoch halte ich für das größte Problem bei der Vorbereitung auf einen Stromausfall die Konzeptlosigkeit vieler Krankenhäuser“, erklärt der Leiter des FKT-Referates Elektrische Anlagen im Krankenhaus, Thomas Flügel, im Interview mit der KMA zum Thema Notstromversorgung.

Aus dieser Erfahrung sei es aktuell besonders notwendig, die elektrischen Netzstrukturen vieler Krankenhäuser zu revidieren, zu ergänzen und manchmal auch von unnötigem Ballast zu befreien. Dazu komme, dass in vielen Gesundheitseinrichtungen wichtige Versorgungsbereiche wie Zentrallager, Küche oder Steri ausgelagert wurden und damit möglicherweise nicht mit Notstrom versorgt werden. Das abzuklären und Lösungen zu finden, die ein Weiterfunktionieren der Versorgungsstrukturen bei einem Stromausfall ermöglichen, sollte Bestandteil der erforderlichen Notfallplanung sein, erklärt FKT-Präsident Horst Träger gegenüber Dr. Michael Lang, der das Interview führte. Oft fehle es dem nicht-technischen Personal schlicht am Bewusstsein, dass ohne Strom die gesamte Infrastruktur ausfällt. Bei vielen herrsche ein eklatanter Fantasie-Mangel in Bezug auf die dann eintretenden Situationen.

Allgemein sei davon auszugehen, dass im Krankenhaus im Modus eines Notbetriebs etwa noch ein Drittel der sonstigen Verbraucher an der Stromversorgung angeschlossen ist. Das erfordere Regelungen für den Notbetrieb. Gleichzeitig werde der Zustrom neuer Patienten bei einem Stromausfall enorm zunehmen, da Arztpraxen und Apotheken, Altenheime und Dialysezentren nur selten über eine Notstromversorgung verfügen und deren Patienten im Krankenhaus behandelt werden müssten, wenn diese genannten Einrichtungen schließen.

Das informative Interview finden Sie hier: https://www.kma-online.de/aktuelles/management/detail/ohne-panik-resilient-bleiben-50348